Bubi-Beau mit radiotauglichem Oberkörper - The Calling live in Düsseldorf

20/10/2004

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Er rief nach ihnen und sie kamen und jubelten ihm zu. 

Er, das ist Alex Band, Sänger und eine musikalische Hälfte des US-Duos The Calling. Sie, das sind rund 800, zumeist weibliche Fans, die dem sorgsam frisierten blonden Bubi-Beau einen großen Empfang auf der Bühne des Tor 3 bereiten. Schon bei den ersten Klängen von „Things will go my way“ aus ihrer aktuellen CD „Two“, zu denen die Musiker die Bühne betreten, bricht Jubel aus, der sich umso mehr steigert, als der schlaksige Alex Band in schwarzem Jackett und labbrigen Jeans ins Licht tritt. 

Neben seinem Gitarre spielenden Kompagnon Aaron Kamin, mit dem er den Kern der Truppe bildet, sind drei neue Gastmusiker mit auf Tour, um die Auswahl der präsentierten Songs aus den beiden bisherigen Alben mit erhöhter Klangfülle zu versorgen. Ganz auf Eintracht bedacht (von den alten Kollegen trennte man sich im Streit), lernen wir die Musiker kennen, wenn auch mehrheitlich nur mit ihren Spitznamen: Justin Mayer (Schlagzeug), Corey (Bass) und Chops an der Gitarre. Letzterer ist ein fast noch stärkerer adonischer Blickfang als Alex Band. Den Jüngling zieren lange blonde Locken, die auf die Schultern seines von Textilien befreiten Oberkörpers fallen. Das kommt bei den Damen im Saal immer wieder gut an. Dass er darüber hinaus auch noch gut Gitarre spielt, fällt optisch vielleicht nicht so sehr ins Gewicht, wird aber billigend in Kauf genommen. Tatsächlich helfen die drei Aushilfen dem Abend sehr auf die Sprünge. Es gelingt ihnen zeitweise sogar, den Eindruck einer echten Band zu erzeugen. Songschreiber Aaron Kamin hält sich dabei an der Gitarre eher zurück und beschränkt sich auf die solide Rolle als Akkordlieferant, während Alex Band mit seiner sicherlich nicht alltäglichen Stimme Fan-Herzen wärmt. 

Die von Band und Kamin geschriebenen Songs sind das, was man gemeinhin radiotauglich nennt. Ihr Gitarrenrock klingt oft wie U2, R.E.M. oder die Crash Test Dummies, eckt nicht wirklich an, trällert harmonievoll und mit einer Prise Pathos von Glaube, Liebe, Hoffnung und ist damit genauso, wie es US-Plattenbosse lieben. Im Laufe der 80 Minuten, die die fünf auf der Bühne stehen, ruft jedes Lied ein bisschen mehr Erinnerungen an die beiden bisher erfolgreichsten Songs „Wherever you will go“ und „Our lives“ hervor, mit denen sie folgerichtig das Konzert nach zwei Zugaben beschließen.

– erschienen im Oktober 2004 in der Westdeutschen Zeitung Düsseldorf

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