"Zappa play Zappa" – Interview mit Dweezil Zappa

10/3/2006

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BildAhmet & Dweezil (r) Zappa
Dweezil Zappa, geboren 1969, ist das zweite Kind des wohl berühmtesten Schnauzbarts nach Salvador Dalí. Wie auch seine Geschwister Ahmet, Moon und Diva muss er häufig die ausgefallenen Namens-Ideen seines Vaters erklären. Dweezil Zappa spielt Gitarre und hat mehrere Rock-Alben veröffentlicht. Größere Schlagzeilen machte er vor einigen Jahren, als er eine alte Fender E-Gitarre seines Vaters für eine Million Dollar erfolglos versteigern wollte. Das Instrument hatte Frank Zappa restauriert, nachdem Gitarren-Gott Jimi Hendrix es zuvor auf offener Bühne angezündet und ihm danach geschenkt hatte.


WZ: Was dürfen wir von "Zappa plays Zappa" erwarten?
Dweezil Zappa: Oh, vieles! Ich habe über dieses Projekt schon seit langem nachgedacht, aber bevor wir es jetzt wirklich durchziehen konnten, musste ich erst noch ein viel besserer Gitarrist werden. Die Musik meines Vaters ist sehr anspruchsvoll und enthält eine ganze Menge Herausforderungen. Man muss ein echter Musiker sein, um mit vielen Leuten seine Musik spielen zu können und eine Reihe von Stilrichtungen drauf haben. Ich selbst habe zwei Jahre für das Lernen meiner Parts gebraucht, von denen manche gar nicht für die Gitarre vorgesehen waren. Selbst "Stunt-Gitarristen" wie Steve Vai haben sowas nie während ihrer Zeit in der Frank Zappa Band gespielt.

WZ: Wo wir davon sprechen: Wer spielt heute in der Band?
Zappa: Neben mir an der Gitarre und meinem Bruder Ahmet am Gesang haben wir viele sehr junge Musiker engagiert. Viele von diesen wirklich unglaublich guten Instrumentalisten sind erst um die 25 Jahre alt und haben Frank selbst nicht mehr live erlebt. Wir haben sie ausgewählt, weil wir zeigen wollen, dass Franks Musik immer noch sehr inspirierend für junge Menschen sein kann. Und eine echte Alternative zu all dem gleichförmigen Pop um uns herum. Dort zählt eine tolle Frisur und ein paar Tanzschritte mehr als alles andere. Neben der Kerntruppe werden aber auch einige von Franks alten Bandkollegen Gastauftritte haben, so zum Beispiel altgediente Zappa-Alumni wie Steve Vai, Napoleon Murphy Brock oder Terry Bozzio. Sie werden in Gastauftritten Songs spielen, die während ihrer Zeit mit Frank zu etwas wie Aushängeschildern geworden sind.

WZ: Glauben Sie, die Musik Ihres Vaters wird heute ausreichend anerkannt?
Zappa: Das tue ich nicht, nein. Gemeinhin gilt immer, wer sehr viele Platten verkauft, muss gute Musik machen. Oft ist es aber nur sehr populäre, nicht aber unbedingt gute Musik. Vieles davon halte ich für Ausschuss. Ich möchte mit Franks Musik einen Ausweg zeigen. Bei Frank gibt es immer noch so viel zu entdecken. Und da seine Musik nicht im Radio gespielt wird, gehen wir eben auf Tour.

WZ: Und es wird ausschließlich Musik von Frank Zappa gespielt?
Zappa: Ja, und wir decken fast die ganze Karriere von Frank ab. Ich weiß, dass auch einige von Franks alten Kollegen seine Songs live spielen, aber dort fehlt etwas Entscheidendes: Persönlichkeit. Zwar spielen sie alle Noten richtig, dennoch es ist nicht das Richtige. Mit "Zappa plays Zappa" ist das anders. Frank selbst ist zwar nicht mehr da, aber nur wir sind so nah dran, wie man als Sohn von Frank Zappa nur sein kann. 

WZ: Wie ist es, einen so berühmten Vater zu haben? 
Zappa: Ich kannte als Kind nichts anderes, für mich war es völlig normal. Frank war zwar ein unglaublich viel beschäftigter Mann und wir konnten letztlich nicht so viel Zeit miteinander verbringen, wie wir alle gewollt hätten, aber ich war nie enttäuscht von ihm. Ich trage jede Menge lustige Geschichten und schöner Erinnerungen an ihn in mir. Er war einzigartig und ein großartiger Vater.

– erschienen im März 2006 in der Westdeutschen Zeitung Düsseldorf


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