Interview mit Helge Schneider

20/8/2005

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WZ: Herr Schneider, freuen Sie sich auf Ihren 50. Geburtstag?
Helge Schneider: Ach ja, eigentlich schon, aber wahrscheinlich habe ich am Tag vorher wieder jede Menge Arbeit. Mal sehen, hoffentlich bin ich dann nicht zu kaputt zum Feiern. 

WZ: Wie feiern Sie denn diesen runden Geburtstag?
Schneider: Ich bin immer zuhause, wenn ich Geburtstag habe. Da muss ich nicht arbeiten und es kommen dann immer ein paar Leute vorbei und wollen mich besuchen. Obwohl ich ja keine Einladungen schreibe. 

WZ: Wer kommt denn da so unangemeldet?
Schneider: Och, meine Schwester, die Familie, Freunde... 

WZ: Sind Sie ein typischer 50-Jähriger?
Schneider: Kann ich nicht sagen, ich weiß gar nicht, wie ein typischer 50-Jähriger aussieht. Ich glaube aber eher nicht, dass ich einer bin.

WZ: Wie sehen denn typische 50-Jährige für Sie aus?
Schneider: 20 Jahre älter, würde ich mal sagen.

WZ: Wie könnte man Ihnen zum 50. Geburtstag noch eine Freude machen? Haben Sie nicht längst alles erreicht?
Schneider: Nee, mit allem Möglichen kann man mir noch eine Freude machen, ich freue mich über Vieles. Aber ich hab da eigentlich keinen besonderen Wunsch. Muss ja auch nichts Großes sein, es reichen ganz einfache Sachen. Jetzt zum Beispiel würde ich mich schon über ein richtig leckeres Essen freuen.

WZ: Denken Sie am 50. Geburtstag schon an die Rente?
Schneider: Ich denke schon an die Rente, seitdem ich mit 14 die Schule verlassen habe. Neulich habe ich so einen Brief von der Rentenanstalt bekommen, da stand, dass ich ungefähr 370 Euro im Monat kriege. Das ist ja besser als 360 Euro.

WZ: In Ihrer Autobiografie schreiben Sie, Sie wollen so sein wie die Opas, die bei Eduscho Kaffee trinken. Ihnen imponiere deren Souveränität. Fühlen Sie sich heute mit 50 souverän?
Schneider: Wissen Sie, ich habe heute noch viel Kontakt zu alten Leuten. Ja, ich glaube, ich bin etwas souveräner geworden, auch gelassener. Souverän heißt für mich, dass man sich manchmal mehr in Ruhestellung befindet. Obwohl ich mich immer noch ganz schön über alles und nix aufregen kann.

WZ: Was macht denn Helge Schneider mit 60?
Schneider: Oh, das ist ja schon bald, muss ich da feststellen. Tja, ich denke, da werde ich immer noch auf der Bühne stehen und spielen. 

WZ: Nicht als Opa im Eduscho stehen?
Schneider: Nee. Der Kaffee da schmeckt mir nicht. Ich mag diesen Maschinenkaffee nicht mehr. Ich trinke nur noch zuhause Kaffee, den ich mir selber mache.

WZ: Der WDR hat zu Ihrem Geburtstag einen Film über Sie gedreht. Finden Sie den gut?
Schneider: Ja, kann man sich angucken. Ist informativ und gibt so ein Bild von mir wieder. Der Titel „Mister Katzeklo“ war übrigens meine Idee.

WZ: Ärgert es Sie nicht, dass manche Leute von Ihnen nur Katzeklo kennen und sonst nichts?
Schneider: Nein, überhaupt nicht. Ist nun einmal so. Da stehe ich zu. 

WZ: Was haben Sie noch für Pläne?
Schneider: Bis lange ins nächste Jahr hinein habe ich erstmal überhaupt keine Zeit vor lauter Arbeit. Und dann muss ich vielleicht mal ein bisschen Pause machen. Oder Urlaub, dann aber länger.

– erschienen im August 2005 in der Westdeutschen Zeitung Düsseldorf


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